Des längeren hatten sich die Lengenfelder sich überlegt, auf welche Weise man sich in den Wintermonaten einige Abende zusammen verbringen konnte. So trafen sich am 29. Nov. 1892 19 Männer beim „Hasenwirt,“ um die Zimmerstutzengesellschaft „Fröhlich“ zu gründen.

In den Statuten wurde unter anderem festgelegt: „Der Zweck der Gesellschaft besteht darin, sich wöchentlich einmal während der Wintermonate im Zimmerstutzenschießen zu üben und nach Vereinbarung auch andere hierauf bezügliche Vergnügungen zu veranstalten“.
Die damals festgelegten Statuten galten bis 1974 , als die Mustersatzung des Schützengaues Landsberg angenommen wurde. Zum ersten Schützenmeister wurde Peter Erdt sen. gewählt. Bis 1951 wurde jedes Jahr neu gewählt. Erst danach wurde alle 3 Jahr in geheimer Wahl gewählt.
Bereits im ersten Jahr wurde ein Preisschießen im Freien organisiert. Und ab 1894 gab es regelmäßig Faschingsbälle, damals noch Faschingsunterhaltung genannt.
Auch an die Endlichkeit des Lebens wurde gedacht und festgelegt, jedem verstorbenen Mitglied einen Kranz am Grab niederzulegen. 1908 gab es ein weiteres Preisschießen mit immerhin 60 Teilnehmern.
Während des ersten Weltkriegs ruhte die Vereinstätigkeit. Das lag nicht nur an den Kriegswirren, sondern auch daran, dass 18 Mitglieder eingezogen wurden. Im November 1919 wurde der Schießbetrieb wieder aufgenommen. Die Mitgliederzahl stieg nunmehr auf 33.
In der Folgezeit fanden die Schießabende regelmäßig von Oktober bis März statt. Nur die Wochentage, an denen geschossen wurde änderten sich, von Donnerstag auf Samstag oder auch Sonntag.

In der Anfangszeit wurde im alten Saal geschossen. Nach etwa 10 Jahren zog man in die Gaststube um. Dort war es wärmer. Jetzt wurde von der Stube durch die Küche in die Speisekammer geschossen.
1933 schlossen sich die „Fröhlich“-Schützen dem Schützengau Landsberg an. In den ersten Kriegsjahren des zweiten Weltkrieges wurde der Schießbetrieb aufrecht erhalten. Erst im März 1943 wurde er eingestellt, und im Jahr 1951wieder aufgenommen.
In der Versammlung im Dezember 1951 wurde beschlossen, für die Abwesenheit am Schießabend statt 20 Pfennige ab jetzt 40 Pfennige zu verlangen. Wer anwesend war aber nicht schoss hatte bis 1960 20 Pfennige zu bezahlen.
Im Jahr 1952 feierte der Verein sein 60-jähriges Bestehen mit einem großen Preisschießen. Die Teilnehmerzahl belief sich auf 110 Schützen. Zum ersten Mal waren auch Schützen mit Luftgewehren am Stand, der beste Schütze gewann eine Milchkanne.
Ein Schützenkönig wurde erstmals 1954 ausgeschossen. Hier gewann mit 160 Ringen Michael Zörhoch, die von Schützenmeister Nikolaus Burger gestiftete Königskette. Ab 1965 wurde der König nicht mehr auf Ring, sondern auf Blattl geschossen. Auch hier bewies wieder Michael Zörhoch eine ruhige Hand und gewann mit einem 45,0 Teiler.
1955 wurde die Wirtschaft umgebaut. Danach wurde in der Wirtsstube geschossen. Allerdings musste jedes Mal der Stand aufwendig aufgebaut und anschließend abgebaut werden. Ein Jahr später zog man wieder in den Saal um. Anfänglich mit 3, später mit 5 Ständen.

Zudem gab es im Jahr 1955 die erste Fahnenweihe. Die Patenschaft übernahmen die Kameraden von „Diana“ Issing. Erster Fahnenträger war Josef Sedlmeir mit Kaspar Geisenberger und Hans Hafenmeier. 1965 übernahm der Verein die Patenschaft bei der Fahnenweihe der „Pöringer Schlossschützen“ in Pitzling.
In den 60er Jahren stiegen die Schützen vom Zimmerstutzen immer mehr auf das Luftgewehr um. Die nächste Feier zum 75-jährigen Bestehen fand mit einem Jubiläumsschießen im Saal der Wirtschaft statt.
Nikolaus Burger war seit 1954 1. Schützenmeister, er trat aus gesundheitlichen Gründen bei den Neuwahlen 1969 nicht mehr an.
Neuer Schützenmeister wurde Hans Paulus, der dieses Amt bis 1993, inne hatte. In seine Amtszeit fallen wohl einige der größten Ereignisse der Schützengesellschaft. Nikolaus Burger wurde zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Schützenheimbau 1974
Nachdem es 1971 keinen Wirt in Lengenfeld gab, wurde die Schützengesellschaft heimatlos. In Stoffen im Gasthaus Heilrath wurden die Lengenfelder als Gäste aufgenommen. In der Generalversammlung des gleichen Jahres wurde beschlossen ein eigenes Schützenheim zu bauen. Aber erst drei Jahre später 1974 einigte man sich auf ein Vereinsheim auf Basis eines Erbpachtvertrages im Gebäude der Gaststätte „Zum Hasen“. Zu dieser Zeit wurde dann auch die „Schützengesellschaft „Fröhlich“ Lengenfeld“ ins Vereinsregister eingetragen.



Unter der Bauleitung von Karl-Heinz Heilrath wurde in einem Dreivierteljahr Bauzeit und mit 2800 freiwilligen Arbeitsstunden das Schützenheim errichtet und im Juli 1975 kirchlich eingeweiht.



Das nächste große Ereignis warf schon bald ihre Schatten voraus. Zum 90-Jährigem Vereinsjubiläum im Jahr 1982 hatte sich der Verein um das Gauschießen beworben und bekam den Zuschlag. Für die Organisation wurde ein Festausschuss gebildet. Die Schirmherrschaft übernahm der Bürgermeister Josef Holzheu.
An den 70 Ständen im Festzelt traten insgesamt 1085 Gewehr- und Pistolenschützen an. Als Festkapelle fungierte die noch junge Jugendblaskapelle Lechrain. Einer der Höhepunkte, war der von den „Fröhlich“ Schützen angeführte Festzug mit 101 Vereinen und Gruppen durch Lengenfeld.
Im gleichen Jahr legte sich die Gesellschaft das Vereinswappen, entworfen von Max Brunschmid zu. Nach dem Gauschießen wurden die alten mechanischen Stände durch elektrische ersetzt, die noch heute im Einsatz sind.
Nach einigen kleineren Ereignissen stand am 11. und 12. April 1987 der Schützentag des Bezirks Oberbayern an. Er wurde in der neuen Mehrzweckhalle abgehalten, und von den Schützenvereinen der Gemeinde gemeinsam ausgerichtet.
In den Jahren 1985 bis zur Fertigstellung ihres Heimes 1988 schossen die Kameraden der SG „Frohsinn“ Pflugdorf bei uns im Heim genauso wie „Schützenheil“ Pürgen von 1989 bis 2005.
1990 schafften sich die Schützen eine neue Tracht an. Die Damen folgen zwei Jahre später mit einem neuen Dirndl.
Zum 100-jährigem Jubiläum 1992 wurde eine neue Fahne in Auftrag gegeben. Für die altgediente Fahne, die nach 35-jährigem Einsatz nicht mehr renovierungswürdig war, wurde im Schützenheim ein Ehrenplatz eingerichtet.


Die zweite Fahnenweihe des Vereins wurde mit einem Festakt gefeiert. Als Patenverein konnte nach ausgiebigem Patenbitten die Kameraden von „Frohsinn“ Pflugdorf gewonnen werden. Das Festwochenende, unter der Schirmherrschaft von Karl-Heinz Heilrath, fand vom 10. bis 13. Juni statt. Begonnen wurde mit einem Festabend mit Ehrungen. Der eigentliche Höhepunkt war die Fahnenweihe. Fahnenträger war, wie auch heute noch, Geisenberger Tosso.



Auch diesmal war Festkapelle die Jugendblaskapelle Lechrain.
Der Festumzug am Sonntag Nachmittag bildete den Abschluss der Festtage. Im Herbst folgte ein Preisschießen. Daran nahmen 217 Schützen aus 12 Schützenvereinen teil. Eine Abschlussfeier mit Lichtbilderschau beendete am 18. Nov. 1992 das Jubiläumsjahr. Der 20-Köpfige Festausschuss hatte viel Arbeit und Mühe in dieses Fest gesteckt.
Nach 24-jähriger Amtszeit gab Hans Paulus am 01.10.1993 sein Amt an Helmut Rehm weiter, der dann 21 Jahre Schützenmeister war und im Oktober 2014 das Amt an Anton Bauer weiterreichte. Für seine Verdienste wurde Paulus Hans am 15.01.1994 zum Ehrenschützenmeister und am 18.11.1995 vom Schützengau Landsberg zum Gauehrenmitglied ernannt
Am 02.09.1995 traf man sich mit den Pflugdorfer Schützen am Sportplatz zu einem Sommernachtsfest, das zum 110-jährigen Jubiläum und zur 10-Jährigen Partnerschaft mit Frohsinn Pflugdorf am 31.08.2002 wiederholt wurde.
Nach über 20 Jahren wurde mit den ersten Renovierungen im Schützenheim begonnen. Im Schießstand wurde der Teppich ersetzt und für die Kugelfänge wurde ein Dach gebaut, indem man die Beleuchtung integrierte. Teile der Holzverkleidung wurden ersetzt.
Nach einer Routinemäßigen Standüberprüfung 1998 durch das Landratsamt mussten zwei der zehn Stände abgebaut werden, da der Standabstand als zu gering befunden wurde.

Seit dem 06.03.1999 wird ein Vereineschießen durchgeführt, daran nehmen neben den Schützen, die Mitglieder des Musikvereins, des Sportvereins, des Feuerwehrvereins und des Frauenkreises teil. Erster Sieger war der Musikverein.
Im Herbst 2006 gab der Wirt Lorenz Gröbmüller nach 25 Jahren die Pacht der Gastwirtschaft „Zum Hasen“ auf. Der Verein hat dann die Bewirtung selbst übernommen. Das ist bis heute so, und wird noch längere Zeit andauern, eine Änderung ist nicht in Sicht. (Etwas Zeit ist noch – der Pachtvertrag läuft noch 57 Jahre)
Sportliche Erfolge
Während in den Gründerjahren vorwiegend das Gesellschaftliche Zusammenkommen im Vordergrund stand. Spielt in jüngerer Zeit der sportliche Erfolg eine immer größere Rolle.
Die Teilnahme an RWK ist schon lange Gewohnheit geworden.
Den ersten Rundenwettkampf bestritten die Fröhlich-Schützen am 08.05.1969 in Lengenfeld gegen die Königschützen Penzing II in der D-Klasse. Noch hatte jeder Schütze 30 Schuss.
Für die Lengenfelder traten an Ludwig Gürtner (204 Ringe), Matthias Braunmiller (200 Ringe), Hans Paulus (226 Ringe) und Werner Stelzner ( 229 Ringe), ergibt zusammen 859 Ringe. Die Penzinger hatten 951 Ringe. In der Folge wurden von 10 Kämpfen alle 10 verloren, trotzdem wurde weitergemacht, bis heute.
Ab 1976 wurde eine zweite Mannschaft gemeldet. Zu dieser Zeit gab es für zwei Jahre auch eine reine Damenmannschaft. Auch für den Jugend-RWK konnte immer wieder eine Mannschaft gestellt werden.
Seit 2010 gibt es auch eine Luftpistolen-Mannschaft. Gleich im zweiten Jahr schaffte sie es in die B-Klasse. 2015 erfolgte er Aufstieg in die A-Klasse mit dem direkten Durchmarsch in die Gauliga. Dort wurde die erste Saison mit dem 2. Platz abgeschlossen. Zudem gewann Florian Geisenberger die Einzelwertung mit einem Schnitt von 365,5 Ringen.
Im selben Jahr stieg auch die LG-Mannschaft erstmals in die Gauliga auf und konnte mit einem 3. Platz durchaus zufrieden sein.
Insgesamt bestritten unsere Schützen 1269 RWK mit 102 verschiedenen „Fröhlich“-Schützen.
Erfolge konnten auch im Gau verbucht werden. So wurde Pius Geisenberger als erster Lengenfelder 1968 Gaukönig. 2008 führte der Gau eine Königskette für den Jugendkönig LP ein. Florian Geisenberger konnte sie nach Lengenfeld holen. Um sie nicht so schnell wieder zurückzugeben, wurde er auch 2009 Gaujugendkönig. 2010 folgte ihm Daniel Echter und so blieb die Kette noch ein Jahr in Lengenfeld. In der Schützenklasse qualifizierte sich Erna Rehm 2010 mit einem 0,9 Teiler für das Gaukönigschießen. Diese Leistung konnte sie noch einmal wiederholen und wurde mit einem 1,0 Teiler Gaukönigin. Beim Gauschießen 2012 in Pflugdorf bewies sie wieder ihre Klasse und konnte sich mit einem 1,8 Teiler diesmal die erst 2011 neu angeschaffte Gaudamenkette umhängen.


Auch bei den Gaumeisterschaften nahmen die Lengenfelder Schützen teil. So konnte Erna Rehm in der Damenaltersklasse 2008, 2009, 2012, 2013 und 2014 den Titel der Gaumeisterin gewinnen. Eine Klasse weiter setzte sie sich 2017 durch. Dafür übernahm Anita Kabrhel in diesem Jahr den Titel der Gaumeisterin in der Damenaltersklasse. 2008 wurde Florian Geisenberger und 2011 Daniel Echter Luftpistolen-Meister in der Jugendklasse. 2014 konnte sich Daniel Echter auch bei den Junioren den Titel sichern. Diese beiden durften im Jahr 2011 sogar an der deutschen Meisterschaft in Hochbrück teilnehmen. Florian wurde 58. und Daniel 45.
Vereinsintern hat der Verein inzwischen 3 Königsketten. 1977 wurde Josef Sedlmeir Schützenkönig. Daraufhin spendete er eine Jugendkette. Ferdinand Kabrhel stiftete im Jahr 2010 eine Pistolenkette.
Wir sind also zur Zeit gut aufgestellt. Uns würde es freuen wenn an unseren Schießständen und im Schützenheim weiterhin reger Betrieb herrscht.